Anna musste nicht lange überzeugt werden, sich gemeinsam mit Ihrem 31-jährigen VW hier vorzustellen. Bereits seit einigen Jahren interessiert sie sich für Autos und Motorräder. Zu ihrem Jetta II hat sie eine innige Beziehung.
Das Auto war ein echter Garagenfund. Ihr Vater, der einige Motorräder sein eigen nennt, war auf der Suche nach einer zusätzlichen Unterstellmöglichkeit und fand diese in Form einer Garage in der unmittelbaren Nachbarschaft. Allerdings musste er die Garage der Nachbarin zunächst leerräumen. Hinter allerlei Gerümpel und unter einer dicken Staubschicht fand sich zu seiner Überraschung der saharabraune Volkswagen des vor Jahren verstorbenen Ehemannes der Nachbarin.
Nach ausgiebiger Begutachtung des Fahrzeuges beschlossen Anna und ihr Vater, den Jetta der 2. Generation vor der Verschrottung zu retten. Ausschlaggebend war sein - trotz der langen Standzeit - guter technischer Zustand sowie die geringe Fahrleistung und die Tatsache, dass er recht gut ausgestattet war. So verfügte das CL-Modell über ein Automatikgetriebe und ein Schiebedach.
Anna's Vater ist kein Freund von halben Sachen - und schon gar nicht, wenn es sich um Fahrzeuge handelt. So verbrachte er das verbleibende Jahr bis zu Annas Führerschein damit, zeitgemäßen Luxus nachzurüsten. Zu den Annehmlichkeiten, die er Anna bzw. ihrem zukünftigen Auto spendierte, gehören neben Sitzheizung, Regensensor, 3. Bremsleuchte, Zentralverriegelung, auch 3 Zusatzinstrumente (Amperemeter, Voltmeter, Ölthermometer), Parksensoren sowie eine Reifendruck- und –temperaturüberwachung. Daneben wurde die Originaltechnik überholt und das Auto von innen und außen in einen fast neuwertigen Zustand versetzt. Lediglich auf Servolenkung, Klimaanlage und elektrische Fensterheber muss Anna in Ihrem Oldtimer verzichten.
Nach soviel Aufwand geht Anna entsprechend vorsichtig mit dem Auto um. Da sie zur Universität mit dem Fahrrad und für längere Fahrten mit den Autos ihrer Eltern fahren kann, wird der Wagen nur ca. 3.000 km im Jahr bewegt. Allerdings auch schon einmal für Wochenendtouren nach München.
Die Dekoration der Hutablage erfüllt übrigens die gängigen Klischees des ehemaligen Rentnerfahrzeuges: Hier hat Anna neben dem Toilettenpapier im gehäkelten Mantel auch den Wackeldackel „Waldi“ platziert.
Von ihrem ersten eigenen Auto möchte sie sich „niemals“ trennen, auch wenn sie gerne im väterlichen BMW 5er Touring unterwegs ist und sich für sportliche Autos wie den BMW M4 oder robustes Gerät wie einen G-Klasse-Mercedes begeistern kann.
Nachfolgend der Cars&Types-Steckbrief „CAR":
Baujahr: 1986
Anzahl Zylinder und Bauform: 4, Reihe
Hubraum und Leistung: 1,6 Liter, 75 PS
Getriebe: Automatikgetriebe
Höchstgeschwindigkeit: 160km/h lt. Hersteller
Farbe: saharabraun metallic
km-Stand: ca. 80.000 km
Zustand: Originalzustand mit zahlreichen nachgerüsteten Extras (s.o.)
In meinem Besitz: seit 2014
Warum genau dieses Fahrzeug: Garagenfund bei Nachbarin (s.o.).
Nutzung: Alltags- und Reiseauto, sofern kein anderes Auto zur Verfügung steht
Längste und schönste Reise mit dem Auto: Skiurlaub in Leogang, Österreich
Das Auto würde ich hergeben, wenn: Zitat: „gar nicht, niemals!“
Cars&Types-Steckbrief „TYPE“:
Baujahr: 1997
Aktivität: Studentin
Weitere Fahrzeuge der Familie, die von Anna bei Bedarf – und sehr gerne - genutzt werden: BMW 5er Touring, Mercedes ML und eine Motograziella
Erstes Auto: der hier vorgestellte VW Jetta
Bislang unerfüllter Fahrzeugtraum: Mercedes G-Klasse
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